2. So. n. Epiphanias

17. Januar 2021

Man muss die Feste feiern, wie sie fallen!

Liebe Gemeinde,

Der Glaube ist etwas zutiefst ernstes. So haben wir es gelernt. Und es stimmt, man sollte die Sache mit dem Glauben nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn in unserer Beziehung mit Gott geht es letztendlich um nichts weniger als Leben und Tod. Immerhin ein Thema, das uns auch gerade sehr beschäftigt.

 

In den letzten zweitausend Jahren hat der christliche Glaube deswegen auch immer wieder viele Menschen hervor gebracht, die nicht aufhören konnten auf diese Ernsthaftigkeit zu pochen. Feiern und fröhlich sein? Geht gar nicht! Und wehe dem, dem sich einmal in der Kirche ein Lachen entschlüpft. Blicke können tödlich sein!

 

In diese tiefe Ernsthaftigkeit herein schlendert nun einmal wieder Jesus. Heute in Form der Geschichte seines ersten Wunders. Mit Ernsthaftigkeit hat dies nur wenig zu tun. Fröhlicher und ausgelassener als auf einer Hochzeitsfeier kann es wohl kaum zugehen. Das Lachen bleibt den Leuten eigentlich nur dann im Halse stecken, wenn plötzlich der Alkohol ausgeht.

 

Genau das war nun auf dieser Hochzeit in Kana geschehen. Aber Jesus schafft Abhilfe. Aus Wasser wird Wein, damit das Fest und die Fröhlichkeit weiter gehen können. Ausgelassenheit ist Trumpf. Nichts für die All-zu-ernsten, die zum Lachen in den Keller gehen.

 

So ist das auch mal mit Jesus. Er kann ernst – er kann aber auch ganz fröhlich. Gerade weil es um Leben und Tod geht. Es ist, als wollte er den Menschen sagen: „Freut euch doch, dass das Leben wieder zu euch gekommen ist.“ Und Freude darf auch mal ausgelassen sein. Immerhin kommen wir gerade von Weihnachten her: „Siehe, ich verkündige euch große Freude!“

 

Nun gut, in diesen Tagen ist vielen von uns nicht gerade zum Feiern zu mute. Aber das Leben kommt wieder! Das sollten wir dann auch wieder feiern.

 

Guter Gott,

Du schenkst uns immer wieder das Leben neu. Lass die Freude daran niemals versiegen in unseren Tagen. Hilf, dass auch wir wieder Grund haben die Freude m Leben zu feiern.

Amen.

Olaf Gieseke
Pastor Olaf Gieseke