Magnificat
Liebe Gemeinde,
Advent, Advent ein Lichtlein brennt.
Erst eins, dann zwei dann drei dann vier,
dann steht das Christkind vor der Tür.
Ja, heute sind alle 4 Kerzen angezündet.
4x werden wir noch wach, heißa dann ist Weihnachtstag.
Trotz der ganzen Umstände, trotz des neuen Lockdowns freuen sich die Kinder auf Weihnachten. Das Glänzen in ihren Augen lässt die Vorfreude sehen, ja richtig spüren.
Und gerade in diesen Tagen denke ich an Maria, Jesus Mutter, wie es ihr wohl so ging. Ob sie sich auch gefreut hat?
Sicherlich war es nicht einfach: Da kommt ein Engel und sagt ihr, sie werde ein Kind bekommen. Aber nicht so, wie sie es sich vorstellt, sondern die Mutter des Sohnes Gottes würde sie werden. Maria fragt zurück, wie das denn geschehen solle. Auf seine Weise erklärt es ihr der Engel und, ja, Maria stimmt zu. Sie glaubt der Botschaft des Engels und stellt sich Gott zur Verfügung. Bedingungslos und ohne Einschränkungen geht sie das Risiko ein, sich ganz und gar auf Gott zu verlassen. Ihr Ja bedeutet, dass sie auf Gott vertraut in einer Situation, die sie nicht versteht, die überraschend ist, deren Ausgang sie nicht kennt. Ihr Ja bedeutet: Wer sich auf Gott einlässt, der kann – im wahrsten Sinne des Wortes – „etwas erleben“. Denn Gott hat Großes mit dem Menschen vor. Er tut Großartiges in jedem Menschenleben
Maria ist natürlich jetzt ganz unsicher und sucht Rat bei Ihrer Verwandten Elisabeth, denn sie wusste von dem Engel, dass auch Elisabeth schwanger ist. Nachdem sie Elisabeth alles erzählt hatte, war es Maria viel leichter ums Herz und sie verstand, dass Gott etwas Besonderes mit ihr vorhatte. Und in diesem Moment, hüpfte das Kind von Elisabeth in ihrem Bauch. Da erkennt Maria, dass alles gut wird und ist ganz erfüllt.
Da sang Maria ihren Magnificat, ihren Lobgesang auf Gott:
Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter!
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen,
das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. (Lk 1, 46-55)
Maria lobt Gott, weil sie erkennt, dass Gott uns beachtet und ganz normale, ganz einfache Menschen braucht. Er hat etwas mit uns vor – mit dir und mit mir, mit uns allen. Und Maria lobt Gott, weil er etwas Großes an ihr getan hat und weil er barmherzig ist. Er gibt uns nie auf und es ist nie vergeblich, Gott um Hilfe zu bitten. Und Gott hält, was er verspricht. Und das hat auch Jesus noch einmal für uns bekräftigt. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nicht.
Ich finde, darauf können wir bauen.
Und damit können auch wir trotz aller Probleme und Schwierigkeiten Gott loben, so wie Maria es getan hat – und uns auch auf Weihnachten freuen.
Amen.