Altjahressabend

31. Dezember 2020

Jahresschlussandacht 2020

Liebe Gemeinde,

Das Jahr 2020 geht zu Ende…ohne große Silvesterparty und wohl auch ohne große Feuerwerke.

Ein Jahr, was so ganz anders war als alle anderen. Wer hätte vor einem Jahr gedacht, was wir in diesem Jahr alles erleben werden.

Und ich muss zugeben, die Jahreslosung für 2020 habe ich erst jetzt zum Ende des Jahres so richtig verstanden: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!

Corona hat die ganze Welt durcheinander gebracht. Abstandhalten, Hygienevorschriften, Alltagsmasken. Ich habe noch nie so viel meine Hände gewaschen wie in diesem Jahr. Zur Kleidung wurde die passende Maske herausgesucht…das schlimmste war aber Abstandhalten, kaum Kontakte haben, keine Umarmungen.

Keine, oder nur kurze Gottesdienste mit wenigen Besuchern, bei offenen Türen und zugigen Räumen.

Und als jetzt zu Weihnachten noch mal wieder alles richtig verschärft wurde, habe ich tatsächlich gebetet: hilf meinem Unglauben. Da kamen mir wirklich Zweifel.

Aber es gab auch Positives in dieser Zeit: wir als Kirche haben ganz andere Formen der Verkündigung gefunden und gelernt. In vielen Dörfern sind jetzt Briefkästen die mit Andachten in Papierform gefüllt werden, Andachten auf dem Anrufbeantworter und auch in Videoform (siehe unten).

Wir Menschen haben gelernt, in anderer Form füreinander da zu sein. Es wurden Einkäufe für Nachbarn mit erledigt. Ein Anruf oder Brief mehr wurde geschrieben als sonst. Wir haben gelernt, geduldig in einer Schlange mit Abstand zu warten, manchmal sogar draußen vor einem Laden. Jetzt zu Weihnachten wurden kleine Grüße und Päckchen an Türen gebracht – und so wurde gezeigt: Wir sind für einander da.

Die Jahreslosung für das neue Jahr lautet: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ Aus Lukas 6, 36. Und sie erinnert uns genau daran, dass es einen großen Wert hat, füreinander da zu sein. Wer für andere da ist, wer sich die Bedürfnisse anderer zu Herzen nimmt, der folgt dem Beispiel Gottes.

Vielleicht sollten wir das eine oder andere doch ins neue Jahr mit hinübernehmen! Es war eben doch nicht nur alles schlecht in diesem Jahr.

Ich habe Ihnen ein Gebet von Tina Willms mitgebracht:

 

Ewiger Gott,

ich stehe hier

zwischen Gestern und Morgen,

zwischen Abschied und Neubeginn,

zwischen Zweifel und Zuversicht.

 

Ich stehe an der Schwelle

zum neuen Jahr

und möchte mich

einen Moment an dich lehnen,

an dich und dein verlässliches Wort.

 

Dann gehe ich weiter

in neue Tage,

im Rücken eine Wärmende Hand

und im Ohr ein Versprechen:

Ich bin da.

 

Amen

Prädikantin Monika Bürger