Da von den 100 000 Reichsmark, die für den Neubau zur Verfügung standen, noch Mittel vorhanden waren, wurde der hannöversche Maler Carl Wiederhold (1861-1963) beauftragt, die vier Evangelisten zu malen. Die Signatur dieser Bilder zeigt das Jahr 1910. Im Jahr zuvor hatte Wiederhold bereits das Altarbild, eine Kopie der Abendmahldarstellung von Michelangelo, in der Kirche Maria delle Grazie in Mailand, gemalt.
Bei der Eröffnung der neuen Kirche in Apensen 1910 strahlte die alte Kanzel, die man aus der alten Kirche übernommen hatte, in „neuem Glanz“. Das Foto auf der Titelseite aus dem Jahr 1908 zeigt das Innere der alten Kirche. Hier kann man den damaligen Zustand der Kanzel erkennen. Es fehlen die Kanzeltür, die Bilder am Kanzelaufgang und die vier Evangelisten in den Feldern des Kanzelbechers. Gerade diese Evangelisten-Darstellungen aus Lindenholz sind das Erkennungszeichen der Buxtehuder Werkstatt des Johann Tamke. Die Hermen und Kariatyden, damals beliebte Schmuckelemente am Kanzelbecher zeigen, dass diese Kanzeln aus der Zeit zwischen 1639-1645 stammen. Bei Apensen heißt es jedoch immer vage „um 1640“. Da die Apenser ihre Kanzel selbst bezahlt haben und die Kirchenakten 1740 verbrannt sind, lässt sich nur dieses ungenaue „um 1640“ festhalten. Die anderen Kanzeln aus der Werkstatt Tamkes sind Horneburg und Moisburg 1639, Selsingen 1641 und Ottersberg um 1645, letztere stand ursprünglich im Rotenburger Schloss.